Herzwoche
`99: Schach dem Herzinfarkt

Von
Karl Heinz Bleß
Im Rahmen der Herzwoche `99
hat die Kirchberg-Klinik einen Vortragsabend im Bad Lauterberger
Kurzentrum
veranstaltet. Dabei ging es um Informationen, was ein Herzinfarkt ist,
wie er zu erkennen und möglichst zu vermeiden ist.
Vier Referate mit modernen
Illustrationen standen im Zentrum des Abends. Zunächst projizierte
Dr. Karsten Gericke, Facharzt für Innere Medizin, eine Computeranimation
auf die Leinwand, auf der die rund 200 Zuhörerinnen und
Zuhörer
ein dreidimensional dargestelltes Herz pulsieren sehen konnten. Durch
eine
Trickdarstellung wurde deutlich, wie sich ein Herz verändert, wenn
ein Herzinfarkt auftritt. Die Blutbahnen setzen sich zu, das Herz als
Muskel
wird nicht mehr genügend mit Blut versorgt und Gewebe stirbt ab.
Bei
größeren Infektionen kann es zu einer Pumpschwäche des
Herzens und zu einer Herzerweiterung kommen, weil dem Herzen die Kraft
fehlt, sich bei jedem Schlag genügend zu entleeren.
Über die Risikofaktoren
und Warnsignale des Herzinfarktes informierte Fachärztin Dr.
Gabriele
Möller (Innere Medizin). Erhöhte Cholesterinwerte,
Übergewicht,
Rauchen und erhöhter Blutdruck sowie erhöhte Blutzuckerwerte
sind solche Risikofaktoren. Ebenso sind Bewegungsmangel, Stress und
auch
die erbliche Vorbelastung hier zu nennen. Das Risiko, einen Herzinfarkt
zu bekommen, steigt stark, wenn zwei oder noch mehr Risikofaktoren
zusammentreffen.
Herzinfarkt
ist nicht hauptsächlich Männersache, verdeutlichte
Fachärztin
Dr. Barbara Bialucha, (Anästhesie und Intensivmedizin). In ihrem
Beitrag
stellte sie die Besonderheiten von Herzerkrankungen bei Frauen heraus.
Frauen leiden anders, lernten die Zuhörerinnen und Zuhörer
von
ihr. Der Infarkt tritt nach ihrer Darstellung oft erst nach den
Wechseljahren
auf, weil dann nicht mehr genügend weibliche Sexualhormone
gebildet
werden, die einen Schutzfaktor vor Gefäßerkrankungen und
Herzinfarkt
darstellen.
Moderne Methoden zur Vorbeugung
und Behandlung von Herzinfarkt und
Herzkranzgefäßerkrankungen
stellte Facharzt Dr. Ernst Knoglinger (Kardiologie und Innere Medizin)
vor. Dabei stellte er neben den eingreifenden Verfahren wie
Katheterbehandlung
oder Bypassoperation auch den Wert der vorbeugenden Maßnahmen und
der Behandlung mit Medikamenten heraus. Gerade auf diesem Gebiet wurden
in den vergangenen Jahren durch intensive Forschung die
größten
Fortschritte erreicht.
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