Zeckenkrankheiten
– keine FSME-Gefahr im Harz
Bei Symptomen von
Borreliose vom Arzt Antibiotika verschreiben lassen
Zecken halten sich an Sträuchern,
Zweigen oder Gräsern auf und befallen von dort aus Mensch oder
Tier, um sich von deren Blut zu ernähren. Ihr Biss bleibt
schmerzlos, weil sich in ihrem Speichel eine Substanz befindet, die wie
ein örtliches Betäubungsmittel wirkt. Wenn die Zecke mit
bestimmten Krankheitserregern befallen ist, überträgt sie
diese mit ihrem Speichel auf ihr Opfer. Zwei verschiedene Krankheiten
können übertragen werden: die FSME
(Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) und die Borreliose. Die FSME
wird durch Viren übertragen, die Borreliose hingegen durch
Bakterien.
In
Risikogebieten gefährlich:
FSME
Die FSME ist eine durch Viren verursachte
Hirnhautentzündung, die ein bis zwei Wochen nach dem Biss durch
eine infizierte Zecke auftritt. Die Erkrankung beginnt
grippeähnlich mit Fieber und Kopfschmerzen und kann bis zu
Bewusstlosigkeit oder Koma fortschreiten. Sie ist auch heute noch
gefährlich und kann tödlich verlaufen. Durch vorsorgliche
Impfung kann die Krankheit verhindert werden.
Borreliose
Stadium I
1 bis 2 Wochen nach dem
Zeckenbiss
- Wanderröte (Erythema migrans), ein roter
Hautfleck, der nicht sofort, sondern erst nach 1 bis 2 Wochen entsteht
und seine Form verändert
Stadium II
Mehrere Wochen bis 6
Monate nach dem Zeckenbiss
- Nervenentzündungen, z.B. mit
Nervenlähmungen
- Herzbefall, z.B. mit Herzrhythmusstörungen
- Gelenkentzündungen z.B. mit Schmerzen und
Schwellungen
Stadium III
6 Monate bis mehrere
Jahre nach dem Zeckenbiss
- Chronische Gelenkentzündungen
- Chronische Hauterkrankungen
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In ganz Deutschland aktuell: Borreliose
Die Borreliose ist eine durch Bakterien
verursachte, im
Vergleich zur FSME weniger dramatische Erkrankung, die sich nicht auf
Risikogebiete beschränkt. Sie kann in drei Stadien verlaufen und
nach
jedem Stadium abheilen oder zum nächsten Stadium fortschreiten.
Gegen
Borreliose kann man nicht impfen, aber die Erkrankung kann gut mit
Antibiotika behandelt werden
Im Stadium II oder III, wenn der Zeckenbiss lange zurückliegt und
längst vergessen ist, kann es schwierig sein, die Krankheit zu
erkennen. Dann helfen Laboruntersuchungen weiter, um zur richtigen
Diagnose zu kommen. |
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So
schützen Sie sich
Wichtigste Vorsorge ist es, den
Zecken gar keine Möglichkeit zu geben, den Körper zu
befallen. Bei Ausflügen in das Unterholz, in Gebüschen oder
auch in hohen Wiesen sollte man darauf achten, dass die Kleidung den
Körper möglichst vollständig bedeckt (lange Hosen, am
besten in heller Farbe, auf der man Zecken gut sehen kann).
Zu Hause sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Findet
man eine, so kann man sie mit einer Pinzette unter leichter Drehung
herausziehen (s. links). Das Auftragen von Öl, Fett oder Klebstoff
auf die Zecke wird heute nicht mehr empfohlen. Zwar wird die Zecke
dadurch erstickt und zieht sich zurück, im Todeskampf gibt sie
aber noch eine große Menge Speichel an ihr Opfer ab, wodurch sich
die Infektionsgefahr erhöht.
Die
FSME-Impfung
Impfen kann man nur gegen FSME, nicht
gegen Borreliose. Wie bei jeder Impfung besteht ein geringes Risiko von
Impf-Nebenwirkungen. Dieses einzugehen lohnt sich nur, wenn man in
einer Gegend mit FSME-Risiko unterwegs ist. Denn eine Zecke kann FSME
nur übertragen, wenn sie selbst befallen ist. Risikogebiete gibt
es in Deutschland vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Der
Harz ist kein Risikogebiet, hier ist keine Impfung nötig.
Die
Borreliose-Behandlung
Eine Borreliose sollte gleich im
Stadium I behandelt werden, die Krankheit heilt dann fast immer aus.
Wenn eine Wanderröte auftritt, sollte daher eine
Antibiotikabehandlung durchgeführt werden, z.B. mit dem Wirkstoff
Doxycyclin über zwei Wochen. Auch eine Antibiotikabehandlung kann
Nebenwirkungen verursachen, deshalb sollte keinesfalls bei jedem
Zeckenbiss behandelt werden, sondern nur bei erkennbaren
Krankheitszeichen.
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